Dietmar Strelow ist begeistert von der technischen Zeichnung des Frontspoilers, die das Team Parrot Racer der Oberschule Langen angefertigt hat.

Dietmar Strelow ist begeistert von der technischen Zeichnung des Frontspoilers, die das Team Parrot Racer der Oberschule Langen angefertigt hat.

Im Jahr 2022 nahm unser Netzwerkmitglied Oberschule Langen erstmals an dem Wettbewerb Nordmetall-Cup „Formel 1 an der Schule“ der Nordmetall-Stiftung teil – und erreichte gleich den dritten Platz, obwohl ihr Rennwagen nicht zu den schnellsten zählte. Es war das besonders gut ausgearbeitete Portfolio, mit dem das Team „La Loro“ die Jury von sich überzeugen konnten. „Loro“ bedeutet Papagei, passend zur Papageienschule. Auch das Team im Jahr 2023 hat seinen Namen daran ausgerichtet und hat als „Parrot Racer“ den siebten Platz belegt. Um einen Rennwagen an den Start zu schicken, ist es für die Teams des Wettbewerbs erforderlich, wie eine Firma zu handeln und auch Kontakt zu echten Firmen in der Region zu suchen. Eine der echten Firmen war unser Netzwerkmitglied Benthin Technology, die sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen haben, auf diesem Weg technikbegeisterte Jugendliche kennenzulernen.

Viel mehr als Basteln!

Das Konstruieren und Bauen des Rennautos ist nur ein Teil dessen, was das Team leistet. Zum Projekt gehören ebenso Konstruktionspläne, Marketing, Dokumentation, Grafikdesign und ein Businessplan. Damit alles gut ineinander greift, muss das Team sich als Team bewähren und Unterstützung suchen: Fertigungspartner und Sponsoren werden benötigt.
Jedes Team erhält Hartschaumblöcke und die Anleitung, an welcher Stelle eine Bohrung für die Gaskartusche sein soll. Damit aus dem Hartschaumblock ein Rennwagen wird, der beim Wettbewerb auf 60 bis 70 km/h kommt, ist also viel Arbeit des Teams notwendig.

Die Chance für Ausbildungsbetriebe

„Das ist ganz großes Kino!“ Dietmar Strelow (Betriebsleiter Benthin Technology) ist begeistert: von der Leistung der jungen Menschen, von den rasenden Rennwagen und dem Wettbewerb. „Die konstruieren da wirklich, erschaffen ein physikalisches Produkt und stellen sich dem Wettbewerb.“ Vor allem ermöglicht es Firmen in der Region, junge Menschen kennenzulernen, wenn diese auf der Suche nach Sponsoren und Fertigungspartnern sind. Für Firmen, die technisch unterwegs sind, sei das ein Glücksgriff, denn: „Das sind genau die Auszubildenden, die man haben möchte“, sagt Dietmar Strelow. Und tatsächlich: Einer der Schüler aus dem Wettbewerb hat bereits nach einem Praktikumsplatz bei Benthin Technology gefragt.

Der Rennwagen der „Parrot Racer“ belegte den 7. Platz. Der Präsentationsstand war sehr professionell.

Der Rennwagen der „Parrot Racer“ belegte den 7. Platz. Der Präsentationsstand war sehr professionell.

Sponsoren aller Art

„Die Oberschule Langen hat nicht nur eine beeindruckende Holzwerkstatt, sondern auch einen 3D-Drucker und eine rechnergesteuerte Fräsmaschine“, berichtet Dietmar Strelow. Diese wurde vom Lions Club Langen-Pipinsburg, der EWE-Stiftung, Adalbert-Zajadacz-Stifung und dem Schulförderverein der Oberschule Langen finanziert. „Das ist toll, denn damit können die Schülerinnen und Schüler die Grundlagen kennenlernen und wissen über die x-y-z-Achsen Bescheid“, führt Dietmar Strelow aus. Doch für die feinen Arbeiten an einem Präzisionsrennwagen wurde eine industrielle Fräsmaschine benötigt, wie sie bei Benthin Technology im Einsatz ist. Als Hauptsponsor hat Benthin auch die Team-T-Shirts beigesteuert.
Andere Firmen haben das Team „Parrot Racer“ ebenfalls unterstützt: Die Radlager sind von der Firma igus, beim Portfolio hat die Firma „kleingedrucktes“ unterstützt, Logos, Design und die Drucke für die Präsentation sind in Zusammenarbeit mit der Grote Media Agentur entstanden und der Autohof Stöppelkamp hat die Lackierung des Rennwagens übernommen. Die Stadt Geestland hat bei der Finanzierung unterstützt und ihre Farbkombination zur Verfügung gestellt.

Oberschule Langen als Austragungsort

Die gute Ausstattung der Oberschule Langen fiel nicht nur Dietmar Strelow auf, sondern auch Rolf Werner als Projektleiter des Nordmetall-Cups stellte fest, dass die Schule die notwendigen Rahmenbedingungen als Austragungsort für den Wettbewerb erfüllt: Größe, Stromanschlüsse und anderes ist ausreichend vorhanden. Während der Wettbewerb im März 2022 aufgrund der Corona-Pandemie virtuell stattfand, wurde im Jahr 2023 die Oberschule Langen für den Wettbewerb angefragt. Als offizielle MINT-Schule entschied sie schnell, diese Aufgabe anzunehmen und so ihren MINT-Schwerpunkt in der Region und darüber hinaus zu festigen. Arne Meseke und Andreas Arbeiter, die als Mathematik- und Techniklehrer für das Projekt zuständig waren, organisierten den inhaltlichen Bereich und Beatrix Schubert übernahm die Koordination der schulischen Veranstaltung.

Vernetzungen und Kontakte beim Wettbewerb

„Die Veranstaltung war hauptsächlich für Schülerinnen und Schüler gedacht und in dem Punkt haben sich unsere Erwartungen erfüllt“, sagt Arne Meseke. Alle angemeldeten Teams und die Jury sind angereist und so waren rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort. „Die Teammitglieder haben die Veranstaltung und die freien Zeiträume gut genutzt und sich auch untereinander vernetzt“, berichtet Arne Meseke. „Trotz Einladung waren leider kaum Vertreter von Betrieben da“, fügt er an, schränkt aber ein: „Zumindest nicht offensichtlich.“ Benthin Technology und Grothe Media haben die Gelegenheit jedoch genutzt und einen Stand auf der Veranstaltung aufgebaut, um sich bei den technikbegeisterten Jugendlichen in der erweiterten Region bekannt zu machen.

Ausblick auf das Jahr 2024

„Die Oberschule Langen wird wieder mit ein oder sogar zwei Teams teilnehmen“, sagt Arne Meseke. Ob es der Nordmetall-Cup sein wird, ist noch nicht sicher, denn dort sucht man nun selbst nach Sponsoren – nicht nur für eine Lackierung, sondern für das Projekt selbst. „Falls es nicht klappt, planen wir einen kleinen Wettbewerb mit den MINT-Schulen in Cadenberge und Ahlerstedt, um das Jahr zu überbrücken, bis es 2025 hoffentlich wieder weitergehen kann“, erzählt Arne Meseke. Denn der Wettbewerb „Formel 1 an Schulen“ bietet zu viele Vorteile, um ein rennwagenloses Jahr hinzunehmen.

Text Janina Berger, Fotos Janina Berger und projekteigene Fotos

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