Gemeinsam denken und planen: Am 17. Mai fand der Stammtisch unseres Netzwerks mit rund 25 Teilnehmern im Lloyd Gymnasium statt. Geplant war er von 18:30 bis 20:30 Uhr, doch der Austausch war so rege, dass einige Teilnehmer bis 22 Uhr ins Gespräch vertieft waren.
Endlich war es Lars Müller mit dem Arbeitskreis „Mitglieder fördern Mitglieder“ gelungen, einen Stammtisch für unser Netzwerk zu entwickeln – und dann kam Corona! Der erste Stammtisch fand Anfang 2020 statt, doch bei den Kontaktbeschränkungen wurde er abgesetzt. „Das wollte ich nicht virtuell laufen lassen, denn es geht um spontane Gespräche, zu denen man auch mal eben an den Nachbartisch rübergeht. Das ist digital nicht möglich“, erklärt Lars Müller, Filialdirektor der Deutschen Bank. Der Stammtisch am Lloyd Gymnasium begann mit einem Vortrag von Michael Janssen über das Duale Studium, dem eine moderierte Diskussion folgte.
Den zweiten Vortrag hielt Dr. Iven Krämer, Leiter des Referats Hafenwirtschaft und Schifffahrt Bremen über den Deutschen Schifffahrtstag (www.deutscher-schifffahrtstag.de) unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. „Nach Jahrzehnte bietet sich endlich wieder die Möglichkeit, den Deutschen Schifffahrtstag in Bremen und Bremerhaven gemeinsam zu begehen“, so Krämer. Für unser Netzwerk ist der Deutsche Schifffahrtstag interessant, weil er die Möglichkeit bietet, sich über maritime Berufe zu informieren. Schulen werden in allen Altersstufen angesprochen: Von Malprojekten für die Kleinen über Schreiben und Sport bis zur Berufsorientierung. „Schifffahrt ist die DNA von Bremerhaven“, fügt Krämer an.
Abschließend gab es auf dem zweiten Stammtisch unseres Netzwerks freie Gespräche in Kleingruppen, die sich jeder so suchte, wie es gerade für ihn passte.
Stimmen der Teilnehmer
„Der Vortrag über das Duale Studium hat mir sehr gut gefallen“, sagt Katja Link, Leiterin der Agentur für Wirtschaft Landkreis Cuxhaven. „Ich wünsche mir, dass diese Möglichkeit noch weiter verbreitet wird, denn so können junge Menschen gut in unserer Region bleiben.“ Unser Netzwerk ist natürlich ein guter Multiplikator um das Wissen um das Duale Studium zu verbreiten.
Gast Iven Krämer hat das Setting an der Schule als sehr gut empfunden. Seine Frau Katja Krämer ist Lehrerin am Lloydgymnasium und hatte ihn im Vorfeld auf den Stammtisch eingestimmt: „Sie sagte, es wird dir dort gefallen – und sie hatte Recht!“, sagt er lachend. „Hier besteht die Chance, etwas voranzubringen. Es hat mir richtig, richtig gut gefallen“, so Krämer, der auch die Gelegenheit zum Netzwerken nach den Vorträgen nutzte.
Für Alexis Papathanassis als Rektor der Hochschule Bremerhaven hatte der Vortrag über das Duale Studium natürlich eine besondere Bedeutung, obwohl er das Konzept bereits kannte. „Ich wollte auch wissen, wie die anderen Mitglieder des Netzwerks das sehen und welches Gesamtpotenzial darin steckt“, sagt er. Sein Highlight war die moderierte Gruppendiskussion nach der Präsentation. „Ich bin output-orientiert und mag es, wenn etwas Handfestes dabei rauskommt“, erklärt er und setzt nach: „Das hätte ruhig noch länger gehen können. Strukturierter Austausch macht uns alle weiser. Mehr davon!“ Er ist überzeugt davon, dass er auch die Themen der nächsten Stammtische spannend finden wird, denn es gäbe große Schnittmengen in den Themen, auch wenn alle Teilnehmer aus unterschiedlichen Richtungen kommen. Gerade das macht die Diskussionen so wertvoll.
„Die Bandbreite unserer Mitglieder ist besonders toll!“, sagt Dietmar Strelow, Prokurist von Benthin Technology. Sein Wunsch an den Stammtisch lag im Austausch mit anderen Mitgliedern. „Wir können uns gegenseitig helfen und unterstützen. Die Welt hat sich in den letzten Jahren extrem schnell verändert, doch es gibt viele gute Leute da draußen!“ Die gilt es zu finden und neue Wege in Personal- und Ausbildungsfragen zu entwickeln. Da hilft es zu erfahren, wie andere ein Problem gelöst haben. Ein besonderer Pluspunkt: „Es können auch unbequeme Sachen besprochen werden.“ So kann man gemeinsam Situationen anpacken und verändern. „Der Stammtisch war eine gut engagierte Zeit“, sagt Strelow und fügt überzeugt an: „Ohne Netzwerk geht es heutzutage nicht mehr.“
Nächster Stammtisch im Herbst
Auch Initiator Lars Müller ist zufrieden damit, wie sich „sein“ Stammtisch entwickelt. Sein Highlight des Abends lag in den freien Gesprächen gegen Ende: „Wir haben über Nachhaltigkeit als Chance geredet, wie wir junge Menschen begeistern können und gemeinsam etwas bewegen. „Es gab interessante Stimmen dazu und am Tisch saßen auch die Menschen, die in der Lage sind, etwas auf die Beine zu stellen“, sagt er – denn unter anderem war auch die Deutsche KlimaStiftung am Tisch vertreten.
Ziel des Stammtisches ist es, die Mitglieder häufiger zusammenzubringen, zum Austausch anzuregen und gemeinsam zu überlegen, was das Netzwerk für junge Menschen in der Region tun kann. Die Gespräche der verschiedenen Positionen aus Schule, Wirtschaft und Wissenschaft bringen auch eine gute Grundlage, um die Fachkräftesicherung in unserer Region zu unterstützen.
Der Stammtisch ist vierteljährlich geplant. Um dabei jedesmal ein Mitglied aus unserer breitgefächerten Runde kennenzulernen, wird der Veranstaltungsort jedesmal wechseln. Zur Einstimmung beginnt jeder Stammtisch mit einem Vortrag. Vorschläge zu Themen sind willkommen! Wann und wo der nächste Stammtisch stattfindet, erfahren Sie über den Mailverteiler des Netzwerks. Kommen Sie gerne vorbei!
Text Janina Berger, Foto Horst Lüdtke
